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Verhalten bei Hundekontakt

Da ich bei meiner letzten Tour mehrere unangenehme Hundbegegnungen hatte und bellende Hunde immer gleich alle in einen Topf geworfen werden, habe ich mal versucht das ganze etwas zu beleuchten. Ich möchte darauf hinweisen das man natürlich Hunde niemals pauschalisieren kann, und es auch kein Allheilmittel beim Hundeumgang gibt. Ich habe selber mehrere Hunde gehabt und gebe nun meine Erfahrung wieder.

Zuerst sollte versucht werden den Hund einzuschätzen. Hunde werden aus folgenden Gründen aktiv:

  • A) Spieltrieb
  • B) Revierschutz
  • C) Jagtinstinkt
  • D) Bedrohung
  • E) Erziehung

zu A) spielende Hunde bellen nicht permanent, sondern immer mal wieder vor Begeisterung oder Frustration (Spielzeug unerreichbar), sie springen im Laufen, hopsen und tänzeln herum, die Rute wedelt permanent – der Umgang mit ihm ist denkbar einfach, ignorieren! (selber aktiv Angreifen prinzipiell möglich)

zu B) sogenannte Haus/Hof/Hüte-Hunde, sie wollen einfach ihr Revier verteidigen, sie halten einen festen Radius unter ihrer Kontrolle und diesen gilt es zu meiden. Diese Hunde kündigen ihre Verteidigung rechtzeitig an, sie bauen sich deutlich sichtbar vor dir auf, bleiben aber im gebührenden Abstand vor dir stehen und machen durch gespannte Körperhaltung und Gebelle auf sich aufmerksam. Sie fixieren dich, die Ohren stehen aufrecht, die Rute steht senkrecht nach oben. Du bekommst immer die Möglichkeit zur Flucht, ohne einen Angriff! Den Radius des Hundestandortes verdoppelt stellt ca. die Reviergenze dar. Steht der Hund bereits aktiv vor dir auf der Strasse, dann keine frontale Weiterfahrt Richtung Hund! Deutlich zeigen dass man sein Reviergehabe versteht. (aktuelle Handlung unterbrechen; Absteigen, Straßenseite/Fahrbahn wechseln) Kurz abschätzen ob das Grundstück normalerweise von Fußgängern passiert wird. (Weg zur Bushaltestelle, Briefträger, etc) Versucht man auf dem größt möglichen Radius das Gebiet zu passieren und der Hund nähert sich weiterhin dann nach dem Besitzer rufen, auf PKWs warten, oder Umdrehen. Wird man erst spät entdeckt und passiert bereits die kritische Zone so das der Hund schon im Sprint hinter einem her ist, genau das machen was der Hund erwartet, Flucht! Nicht panisch aber zügig, nicht vom Hund, sondern sich vom Anwesen entfernen, dabei wenn möglich abschätzen wie weit die Grundstückgrenzen gehen (Bachlauf, Zäune, Felder, ) und diese überschreiten, der Hund zieht sich dann zurück. (auf keinen Fall selber aktiv Angreifen)

zu C) Hunde die auf alles reagieren was sich schnell bewegt und Fluchtverhalten an den Tag legt. Auffällig hier; sie bellen in der Regel nicht permanent, und jagen eher leise. Bei solchen Hunden die aus irgendwelchen Wäldern hüpfen oder sich losreissen zählt der Bewegungsreflex. Gerne fixieren sie z.B. die pedalierenden Beine. Auf Grund der großen Ausdauer und Geschwindigkeit, ist Wegfahren mit Gepäck fast sinnlos. Hier am besten den Jagttrieb durch stehen bleiben unterbrechen, zu Fuß weiter marschieren, Bei Hunden mit starkem Jagttrieb ist meist der Besitzer nicht weit, also warten und/oder Rufen (selber aktiv Angreifen prinzipiell möglich)

zu D) Das sich ein Hund bedroht fühlt hängt vor allem von Sachen ab die er nicht kennt. (Fahrrad, Packtaschen, neonfarbene Bekleidung, Fahrradhelm/Mütze, Sonnebrille, lautes R-Gerät) Deutliches Zeichen des Hundes; das Zeigen der Zähnen, Knurren, und Bellen, verkrampfter & steifer Körperbau, die Rute ist zwischen die Beine geklemmt, man wird deutlich fixiert. Hier am Besten das Ablegen von genannten Gegenständen, besänftigtes Reden mit dem Hund. Keine direkte Konfrontation, nicht in die Augen schauen, den Hund mal schnüffeln lassen, dem Hund den Rücken zudrehen, keine ruckartigen Bewegungen, aber dennoch ein zielstrebiges Bewegen! (selber aktiv Angreifen prinzipiell möglich)

zu E) Die Kategorie die man leider gar nicht einschätzen kann. Prinzipiell sollte man davon ausgehen das kein Hund zum Beißen abgerichtet wird. Meistens liegt eine falsche oder schlechte (oder garkeine) Erziehung zum Haus/Hüte Hund vor.

einige allgemeine Möglichkeiten für die Hundeabwehr:

  • Tempo drosseln (es sei denn man kann ne Weile richtig Dampf machen)
  • Trinkflasche zum Spritzen verwenden
  • lange Luftpumpe zum Schlagen
  • Pfefferspray oder Pfefferschaum
  • Schreckschusswaffe
  • elektronische Ultraschallgeräte
  • das Werfen von Steinen und Gegenständen
  • lautes Schreien o. Trillerpfeife
  • Vergrößerung der Körperoberfläche (z.B. Jacke aufreisen)
  • Fahrrad/Rucksack als Puffer/Wurfgeschoss/Angriffsfläche verwenden
  • Zeit schinden (auf Unterstützung warten)
  • das Mitführen von Hundeleckerlis
  • Transportmittel nutzen (Bus, Auto, etc – selbst neben einem fahrenden Auto herfahren funktioniert schon überraschend gut)
  • bei einen Angriff oder Verbiss versuchen so hart wie möglich auf die Nase schlagen, oder die Finger in die Augen stechen, um den Beissreflex nicht zu verstärken so wenig wie möglich Bewegung in das noch gebissene Körperteil bringen

hundeleckerliesHundeleckerlies & Pfefferspray in finnisch Lappland

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